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An der 34. Alpabfahrt in St. Stephan wurde der Alpsommer verabschiedet

Nach einem heissen und sonnenverwöhnten Sommer konnte vergangenen Samstag auch die traditionelle Alpabfahrt bei wunderbarem Spätsommerwetter durchgeführt werden. Rund 1400 Besucher genossen die drei prächtigen Zügleten der 34. Alpabfahrt in St. Stephan. Der Festplatz im Talboden war festlich geschmückt und lebte von heimatlichen Jodel- und Alphornklängen, den historischen Landmaschinen, den liebevoll präsentierten Marktständen und der gut besuchten Festwirtschaft – Alpkultur pur!

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34. Alpabfahrt St. Stephan

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Die prächtige Züglete vom Zigerritz wurde im Talboden vom Publikum begrüsst.

Veronika Zumbrunnen, Marc Aegerter, Eric Berset, Ueli Moor, Patrick Kohli, Peter Loepfe sowie Pia Perren führten als effizientes OK die Alpabfahrt durch.

Eine Augenweide waren auch die originell geschmückten Landmaschinen.

Bergvogt Chrigel Moor mit Ehefrau Susi beim Käsen.

Rekordverdächtige vier Runden absolvierte die erste Züglete vom «Ruefsstafel» auf dem Festplatz, bis der zuständige Marc Zumbrunnen den Weg frei geben konnte, den Bahnübergang zu queren und den Weitermarsch Richtung Lenk unter die Füsse zu nehmen. Tatsächlich erreichte die Züglete der Familien Marggi und Freidig ausgerechnet in einem Zeitfenster mit zwei sich kreuzenden MOB-Zügen den Talboden. Dies sehr zur Freude der vielen Festbesucher, die so die prächtig geschmückte Züglete ausgiebig geniessen konnte.

Auch die zweite Züglete der Familien Kurzen und Buchs vom «Zigerritz» ereilte dasselbe Schicksal und sie umrundeten den Festplatz ebenfalls einige Male. Dies ermöglichte dem ehemaligen Bergvogt Walter Kurzen, sich in kurze Gespräche am Strassenrand einbinden und sich ein kühles Blondes offerieren zu lassen. So überliess er das Begleiten des Viehs für eine Zusatzrunde vertrauensvoll seinen routinierten kleinen und grossen Mitzüglern.

Die dritte Züglete der Familie Eschler kam von der Alp Flösch her. Klaus führte sicheren Schrittes den noch jungen, starken Stier Antonio am Seil. Die Züglete wurde traditionsgemäss von einer bunten Schar Kindern mit Geissen angeführt und konnte sich bereits nach zwei Runden auf dem Festplatz wie die «Zigerritz-Züglete» Richtung gegenüberliegende Talseite verabschieden.

Der Platzspeaker Ueli Moor hatte die drei prächtig geschmückten Zügleten einmal mehr wunderbar präsentiert und den Besuchern viel Wissenswertes zur Alpkorporation Dürrenwald und zum harten, anforderungsreichen Älplerleben mit auf den Weg geben können. So konnte er den Zuschauern beispielsweise auch erklären, warum die Abstände zwischen den Zügleten unregelmässig und nicht so einfach steuerbar sind und wieso die Viehherden teilweise etwas kleiner als in anderen Jahren ausfielen. Aufgrund des trockenen Sommers bleiben nämlich einige Rinder noch etwas länger auf der Alp und fressen diese noch gründlich ab.

Für die arbeitsintensiven Vorbereitungen der mit Blumen, Treicheln und Glocken prächtig geschmückten Zügleten waren viele Helfende am Werk. Der herzliche Empfang im Talboden ist ihr wohlverdienter Lohn. Für die Chüjerfamilien, die Mitte Juni ihre Alpen auf Dürrewald mit den Sennten bestossen haben, ist der heurige Alpsommer somit vorbei.

Vielseitig präsentierter Festplatz
So war die Runde frei für eine zweite Parade der Fahrer mit ihren historischen Landmaschinen und Traktoren durch den Zuschauerspalier; ein Fahrzeug war sogar in sicheren weiblichen Händen. 15 Fahrzeuge (das älteste war ein Bauernkönig mit Jahrgang 1946) aus der Region waren liebevoll zurechtgemacht worden und wurden von Kilian Wyssen kundig vorgestellt und kommentiert. Die Besucher hatten an den Fahrzeugen ebenso viel Spass wie die Fahrer selbst, die ein gemütliches Trüppi Gleichgesinnter sind.

Gut 1400 grosse und kleine Besucher aus allen Landesgegenden und auch ausländische Gäste unterhielten sich auf dem Festplatz mit Attraktivitäten wie Streichelzoo und Wettbewerb bestens. Musikalisch wurden sie mit heimatlichen Klängen von Alphornbläsern aus Boltigen sowie vom Jodlerklub Diemtigen, die sich freundlicherweise kurzfristig zur Verfügung gestellt hatten, verwöhnt. Dem Tourismusverein St. Stephan unter der umsichtigen Federführung von Präsidentin Veronika Zumbrunnen und Gemeinderätin Pia Perren an vorderster Front, gelang es ein weiteres Mal, ein würdiges Fest zur organisieren. Die unzähligen helfenden Hände im Hintergrund – wie beispielsweise der Musikgesellschaft und des Frauenvereins St. Stephan sowie des Dauergästevereins in der Festwirtschaft – legten ein weiteres Mal viel Herzblut für die Alpabfahrt an den Tag.

Die Marktstände präsentierten in liebevoller Auslage einheimische Produkte kunsthandwerklicher und kulinarischer Art und da durfte selbstverständlich auch der feine Alpkäse vom Dürrenwald nicht fehlen. Das Käsen wurde auch heuer durch den Bergvogt Chrigel Moor und seine Frau Susi präsentiert. Da die Vorsass Augstenboden der Familie Moor direkt unterhalb der Alp Dürrenwald liegt, zügeln sie am Alpabfahrtstag nicht ins Tal, sondern erst etwa vier Wochen später. So konnten sie auf der mobilen Feuerstelle direkt auf dem Festplatz den zahlreichen Interessierten das Käsen näherbringen; die «Britsche» wurde auf der Stelle weggeputzt und auch die Käsemilch schmeckte den Interessierten vorzüglich.

Die 34. Alpabfahrt war als urchiger Herbstbrauch von herrlichem Sonnenschein verwöhnt und es blieb genügend Zeit und Musse für gemütliches Zusammensein und Dorfen – eine weitere schöne Tradition der St. Stäffner Alpabfahrt.

Erstellt am: 12.09.2018

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